Das Eilenriedestadion – Vorstellung der Spielorte von 96
Mit dem Bundesligaaufstieg 1964/65 zog Hannover 96 aus dem Eilenriedestadion offiziell in das Niedersachsenstadion. Prompt stellte man mit über 40.000 Zuschauenden im Saison-Durchschnitt einen Rekord in der Bundesliga auf, den erst der VfB Stuttgart 1977/78 brechen sollte. Dennoch bleibt das Eilenriedesatdion weiterhin ein zentraler 96-Standort.
Intertoro-Cup im Eilenriedestadion
Für den zusätzlichen Zeitvertreib und Verdienst in der Sommerpause wurde in der Zwischenzeit der sportlich irrelevante, aber immerhin europaweit ausgetragene Intertoto-Cup ersonnen. Wenn nicht irgendwo im Harz, spielte 96 die Heimpartien auch im Eilenriedestadion aus, mit teilweise durchaus guter Resonanz: 1967 kamen so gegen den IFK Norköpping sogar 13.000 ZuschauerInnen. Zum Vergleich: In der vorangegangenen Saison rangierte der Zuschauerschnitt der Bundesligisten von knapp 18.000 (Werder Bremen) bis gut 29.000 (VfB Stuttgart, Fortuna Düsseldorf).
Umbauarbeiten im Niedersachsenstadion
Zur WM 1974 wurden dann größere Umbauarbeiten im Niedersachsenstadion notwendig, wie die Überdachung des Oberranges der Westtribüne und die Installation von weiteren Sitzplätzen, sodass 96 für einige Punktspiele noch einmal in das Eilenriedestadion zurückkehrte. Die ersten drei Heimspiele der Saison 1973/74: Ein 4:2 gegen den 1. FC Kaiserslautern (14.500 ZuschauerInnen), ein 1:2 gegen den VfL Bochum (16.000 ZuschauerInnen) und ein 2:3 gegen Kickers Offenbach (15.000 ZuschauerInnen) läuteten allerdings auch den ersten Bundesliga-Abstieg ein.
Austragungsort für Jugendmannschaften
Natürlich war das Eilenriedestadion auch stets Spielort für diverse Jugendmannschaften und die Amateure. Hier wurde der Weg zu den fünf Meisterschafts-Finals der 96-Amateure 1960 und 1964 bis 1967 geebnet, und 2004 sogar DFB-Pokal gespielt: 0:3 verlor die zweite Mannschaft gegen den damaligen Zweitligisten RW Oberhausen in der 1. Runde vor 2.500 ZuschauerInnen.
Trainingsstätte für FIFA Confederations Cup
2005 mussten die Amateure für die letzten Saisonspiele ins Beekestadion ausweichen, da das Eilenriedestadion als Trainingsstätte für den FIFA Confederations Cup 2005 fit gemacht wurde – der heilige Rasen lag unter anderem der argentinischen Nationalmannschaft zu Füßen. Ein paar Monate später griff dann auch die Fanszene zu Farbe und Pinsel und führte einige immer noch notwendige Verschönerungsarbeiten im Inneren durch.
Beginn des Umbaus in das 96-Nachwuchsleistungszentrum
Seit 2008/2009 kickten hier schließlich nur noch Jugendmannschaften, da das Eilenriedestadion den Auflagen der Regionalliga, zu der sich die Amateure qualifizieren konnten, nicht genügte. Eine letzte Gelegenheit, ein paar Brocken Beton der Gegengerade oder auch ein Stückchen Tropenholz der mittlerweile verbauten Bänke aus dem Niedersachsenstadion in den Händen zu wiegen, ergab sich bei einem großen Fanszene-Turnier im Sommer 2015. Kurze Zeit später war die ziemlich einzigartige 500-Meter-Aschebahn Geschichte, und der Umbau des Stadions zum Herzen des 96-Nachwuchsleistungszentrum begann.
„Was man nicht aufgibt, hat man nie verloren“
Leider kann die Haupttribüne aufgrund eines Dilemmas nur bedingt genutzt werden: Der Denkmalschutz erzwingt – mit eigenem Recht – den Erhalt der Holzbänke, Sicherheitsauflagen erfordern Einzelsitze aus Kunststoff. Darüber hinaus blieben nur die Wallanlagen und die Torhäuser erhalten. Aber: Der Standort bleibt bestehen und weiterhin ein zentraler Standort für 96, ganz im Sinne des Schriftzuges über dem rechten Tribünenaufgang:
„Niemand ist frei, der nicht über sich selbst Herr ist.“