Einblicke in das 96-Archiv
Seit über einem Jahr ist das Archiv-Team in neuer Besetzung aktiv. Eine gute Gelegenheit also, einen stichpunktartigen Einblick in unseren Alltag zu geben.
Die Anfragen...
…machen sicher einen Großteil unserer Arbeit aus. Das betrifft zum Beispiel Fragen von TrikotsammlerInnen, ob denn ihr guter Stoff – bevorzugt aus den frühen 90er Jahren und noch älter – auch original sei. In Zeiten gängiger Fälschungen oftmals gar nicht so einfach zu beantworten, zumal wir dazu (noch) keine lückenlose Datenbank haben. Und, ehrlich gesagt, ist unsere Aufgabe nicht die Bewertung von Privateigentum. Nicht zuletzt aus Eigeninteresse, da man mit jeder Recherche dazulernt, sind wir aber immer um eine Antwort bemüht und konnten hier auch stets weiterhelfen. Spannend auch eine Frage aus der Schweiz, die verdeutlicht, dass etwas, was wir als 96er kaum bis gar nicht mehr hinterfragen, nach außen erklärungsbedürftig ist: Warum spielt 96 eigentlich in Rot, hat aber ein schwarz-weiß-grünes Logo, und die Sitze im Stadion sind blau? Und zu guter Letzt sind vor allem die Zeitzeugen-Gespräche Gold wert. Frau Riepe, die einst die Badminton-Abteilung bei Hannover 96 gründete, berichtete uns erst jüngst von ihren Auswärtsspielen. Als einziges junges Mädchen ging es für sie im Sonderzug 1954 zum Halbfinalspiel nach Düsseldorf (gegen den VfB Stuttgart), wie natürlich auch zum Finalspiel zur Deutschen Meisterschaft kurz darauf.
Die Besuche...
…sind der geselligste Teil der Arbeit: Wer 96-Mitglied ist und Zugang zum Archiv möchte, kann uns jederzeit kontaktieren. Wir bieten ein- bis zweistündige Führungen an, wenn auch pandemiebedingt in der ersten Zeit nur sehr sporadisch bzw. mit gewissen Einschränkungen. Dennoch konnten wir schon einige Führungen in Kleingruppen bis zu 10 Personen ermöglichen, darunter beispielsweise
auch eine Gruppe Studierender des Studiengangs Sportmanagement der Fachhochschule des Mittelstands. Bei allen Terminen haben wir gemerkt: Man löst sich sehr schnell von der fast erschlagenden Fülle der über 100.000 Exponate und kommt in den Austausch von persönlichen Anekdoten.
Das Archivieren...
…ist gewissermaßen unsere Hauptaufgabe. Hier warten nicht nur zahlreiche Gegenstände weiterhin darauf, von uns digital erfasst und ordentlich abgelegt zu werden. Es kommen auch immer wieder neue Schätze hinzu. Oftmals aus unerfreulichen Gründen, als Nachlass von verstorbenen Mitgliedern, manches Mal aber auch wegen der Auflösung privater Sammlungen bei Umzug und/oder Hochzeit…
Grundsätzlich stehen wir bei Angeboten, die uns ereilen, vor der schwierigen Frage: Ist das eine wertvolle Sache für das 96-Archiv oder wäre sie woanders viel besser aufgehoben? Das ist ein
Abwägungsprozess. Klar ist aber: Wir kaufen nichts und wir verkaufen auch nichts. Ebenso klar ist auch: Der Bestand an Artikeln, die die Geschichte der Fanszene abbilden, ist noch ausbaufähig. Das betrifft die Zeit Mitte der 1990er Jahre und vor allem davor. Gefragt sind neben offiziellen Fanartikeln vor allem auch Fanzines, Fan-Fotos oder jegliche Veröffentlichungen, Unterlagen oder Materialien von Fan-Clubs. Extrem glücklich sind wir deshalb über den großen Fundus des langjährigen 96ers Frank Preßler, den er uns erst jüngst durch die Auflösung seines gepflegten Partykellers vermachte. Wir freuen uns über jegliche Anfrage!
Die Vereinsarbeit...
…spielt natürlich auch für uns eine zentrale Rolle, nicht nur, weil die Unterlagen des Vereins bei uns lagern. Wir stehen allen Abteilungen zur Verfügung und haben für alle ein offenes Ohr. Natürlich waren wir auch beim Sommerfest meets „Sweat for Charity“ am 20. August dabei. In Zusammenarbeit mit der Fanabteilung haben wir bereits dreimal zum 96 Table Quiz geladen, zuletzt am 01. Juli in die Stammestraße. Wir würden uns freuen, beim nächsten Mal wieder mindestens 96 Teilnehmende begrüßen zu dürfen! Ein Termin wird noch bekannt gegeben, feststeht aber jetzt schon: um 18:96 Uhr in der Stamme96.